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Meine Sitznachbarin starrt entsetzt auf ein großes Foto, das sie im Internet aufgerufen und sagt entgeistert: „Den wollte ich früher mal heiraten und jetzt ist er in der FDP.“

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Eines muss man den Katholiken lassen: Sie haben für alles einen lustigen Schutzpatron: fürs Internet, für die Journalisten, für die Friesen, für die Zähne, für die Nachrichtendienste… Am liebsten ist mir aber „Notburg von Rattenberg“. Die Gute ist die Schutzpatronin der Arbeitspause, weil sie quasi sekundengenau nach Vorschrift mit dem Arbeiten aufhörte, wenn die Glocken läuteten. Wat ’ne Karriere.

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Große Aufregung im Wahllokal: Ein älteres Ehepaar wollte gemeinsam in einer Kabine wählen. Sofort stürzten die Wahlhelfer herbei um diese unerhörte gesetzeswidrige Einflussnahme auf die algemeine, freie, gleiche und geheime Wahl zu verhindern. Deutschland, ein Land voller Helden.

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Disco-Besucher: „Kunnst nich maal anner Musiek spölen?“
DJ: „Wat willn ji denn hören?“
Disco-Besucher: „Heavy Metal?“
DJ: „Nee, Metal he‘ wi nich.“

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Ach ja. Neulich fragte ein Student, ob „die Rheiderländer wohl damit d’accord gehen, dass man sie zu den Ostfriesen zählt“.

Ich schlug ihm vor, mal in die Pyramide nach Bunde zu gehen und die Frage zu stellen. Wir waren uns dann einig, dass er über das Wort „d’accord“ nicht hinauskommen würde…

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Gestern in der Kneipe ging es hoch her bei der Diskussion, ob Frauen denn nun genauso behandelt werden wollen wie Männer. Schließlich brachte Joachim das „Totschlagargument“ und fragte Nicole: „Möchtest du etwa (wie ein Mann) in einen Sack gesteckt und dann mit Eisenstangen verhauen werden?“

Nina überlegte einen Moment und sagte dann: „Das kommt ganz darauf an, wer zuschlägt.“

Das ist auch mal eine interessante Sichtweise. Das „Jemanden-in-einen-Sack-stecken-und-dann-mit- Eisenstangen-draufschlagen“ nennt sich übrigens „Hilko-Style“.

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Stand doch heute ganz überraschend ein Fliesenleger vor der Tür. „Moin“, sagte er. „Mein Chef hat gesagt, ich soll vorbeikommen.“

„Hat er das“, sagte ich. „Eigentlich war mit Ihrem Chef abgesprochen, dass er mir einen Tag vorher Bescheid sagt, wenn er wen vorbeischickt.“

Der Fliesenleger setzt eine genervte Miene auf. „Ja, der Chef hat es nicht so mit’m Organisieren. Heute Morgen hab ich wo geklingelt und mir öffnete ein entsetzte Frau im Bademantel. Die wusste von nix.“

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Das Schöne am Pay-TV ist ja, dass die ihr „breit gefächertes“ Programm ja auch mit ’ner Menge Unfug auffüllen müssen, den man sonst nirgendwo zu sehen bekommt. So lief da heute zum Beispiel ’ne Sendung über jemanden, der durch den Himalaya gereist ist und Spuren von Jesus gesucht hat.

Also ich hab die Sendung ja nicht bis zum Ende geguckt. Aber der umfangreiche Teil, den ich mir zu Gemüte führte, berichtete in aller Breite davon, wie der gute Mann NICHTS gefunden hat. Klasse. Ganz Klasse. Immer wenn er wieder in einem abgelegenen tibetanischen Kloster oder bei einem Dorfältesten nachfragte und man dachte „jetzt hat ers“, dann kam die Antwort: „Jesus? Nö, kenn‘ wa nich.“

Immer. Nur einmal nicht, da sagte der alte Mönch: „Ja, da hab ich schon mal von gehört, denn da hat neulich schon mal jemand nach gefragt.“

Das waren dann wohl ein paar übereifrige Zeugen Jehovas, die im Himalaya von Tür zu Tür gingen. Da fällt mir ein, die sind hier schon lange nicht mehr gewesen.

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Hab ichs schon erzählt? Ich habe mich ja bei einer hiesigen Zeitung um einen ausgeschriebenen Job beworben. Und nun las ich jüngst in dieser Zeitung mein Horoskop und was stand drin? „Beruf: Sie bekommen einen neuen Job.“

Ob es nun ein geheimer Wink, ein bösartiger Scherz oder einfach ein zum falschen Zeitpunkt von der Sekretärin geschriebener Horoskop-Beitrag war: Das Ding werde ich auf jeden Fall beim Bewerbungsgespräch vorlegen…

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Alle Mediengestalterinnen, die ich kenne (und das sind inzwischen schon einige), sind blond.

Muss man blond sein, um Mediengestalterin zu werden oder wird man früher oder später blond, wenn man erst einmal Mediengestalterin ist?

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Wat’n Stress. Nachdem ich den ganzen Nachmittag gemütlich Tee mit dem Quartals-Irren und Tee-Liebhaber Kai-Uwe getrunken hatte, verfiel ich dann gegen Abend in Fortbildungswahn. Da ich in diesem Semester kein VHS-Programm bekommen hatte, sah ich also mal ganz spontan im Internet nach, wann denn der angekündigte Kurs „Plattdütsk Schrieven“ stattfinden sollte.

Prompt bekam ich einen Schreck: Er hatte just vor einer halben Stunde angefangen. Ich eilte also kurzerhand einfach hin und platzte mitten in eine große plattdeutsche Vorstellungsrunde hinein. Wer weiß, wie ich es mit selbstverschuldeter Unpünktlichkeit halte, kann sich vorstellen, wie peinlich mir das dann war, von 30 Leuten so vorwurfsvoll angesehen zu werden.

Zum Glück nahmen die mich noch auf. Und weil der Andrang kurzfristig so groß war, waren sie auch noch nicht über die Vorstellung hinaus gekommen… Allerdings muss ich das mit den „open Sülven“ und „offsloten Sülven“ noch etwas üben.

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Dozent: „…und wenn Sie auf die Tab-Taste drücken, dann verschwinden alle Paletten.“
Seminarteilnehmer: „Das grenzt ja an Zauberei.“
Dozent: „Das IST Zauberei.“

So wollen die Studierten der Schleier ihrer Überlegenheit wahren…

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Bi’t neij Nahber was net Richtfest. Un daar gaff dat weer wat de lejp raar oostfreesk Humor to hören. To’n Bispöl:
„Dat sall ja nu weer heel mal Weer geven.“
„Wat? Hejch!“
„Jau. An’d südelk Küst van Amerika.“
„Ach wat. Dat is doch blot en lau Lüchtje.“

Un en anner sä, as he so’n sunnerbaar Drank probeert harr: „Jo. Wenn du daarvan en half Buddel drunken hest, denn hollst du de heilig Geist för en Gripvogel.“

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Hier noch einmal, auf besonderen Wunsch von Chefchen:

Je ne en suis ainsi aucun, dans son Blog ses avis politiques propager oui ici continuellement dois. Et je ne dois pas ici aussi constamment mon avis à des films, livres, exposés, conférenciers ou vins faire un pas largement. Intéressé n’importe comment personne. Il se trouve également lointain moi devoir commenter chaque événement de la vie publique. Et aussi je ne fais une campagne électorale, que s’il s’agit de mon choix. Je ne dois livrer pas non plus continuellement les articles avec des miroirs en ligne moutarde renvoyer et ma. Je n’enregistre pas de débats au Bundestag au procès-verbal, ne en cherche aucun dormeurs et rezitiere de poésie lyrique francaise. Je n’écris pas, ne dérange pas de lettres d’un lecteur faveur de mesure pleine de réunions du Conseil ou bois la bière populacier à la place de football. Je pas annonce mes voisins à cause d’un dérangement de repos et n’exige pas de siège dans le conseil de sécurité des NU. Je ne prelle pas de contribution avec „les Oostfreeske Taal“ et doux herrisons sur le route. Je ne me plains pas, si les élèves derrière ma maison font du bruit et aussi autrement un contemporain très agréable est.

Mais j’élève maintenant ma voix! Ich klage an! Un emballage de crème ouvert fraîchement est aigre. Sowas.

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Also ich bin ja keiner, der hier in seinem Blog dauernd seine politischen Ansichten propagieren muss. Und ich muss hier auch nicht ständig meine Meinung zu irgendwelchen Filmen, Büchern, Vorträgen, Dozenten oder Weinen breittreten. Interessiert sowieso niemanden. Auch liegt es mir fern, jegliches Ereignis des öffentlichen Lebens kommentieren zu müssen. Und auch Wahlkampf mache ich nur, wenn es um meine Wahl geht. Ich muss auch nicht andauernd Artikel bei Spiegel Online verlinken und meinen Senf dazu abgeben. Ich protokolliere keine Bundestagsdebatten, suche keine Schläfer und rezitiere keine alt-französische Lyrik. Ich schreibe keine missgunsttriefenden Leserbriefe, störe keine Ratssitzungen oder trinke pöbelnd Bier am Fußballplatz. Ich zeige meine Nachbarn nicht wegen Ruhestörung an und verlange keinen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Ich prelle keine Beiträge beim „Oostfreeske Taal“ und weiche Igeln auf der Straße aus. Ich beschwere mich nicht, wenn die Schüler hinter meinem Haus lärmen und bin auch ansonsten ein sehr angenehmer Zeitgenosse.

Aber nun erhebe ich meine Stimme! J’accuse!

Eine frisch geöffnete Packung Sahne ist sauer. Sowas.