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Habe in der Bibliothek eine gebrauchte Teetasse in einem Bücherregal entdeckt. Ich wäre zutiefst empört, wenn ich sie nicht selber vor ein paar Wochen dort vergessen hätte.
Habe in der Bibliothek eine gebrauchte Teetasse in einem Bücherregal entdeckt. Ich wäre zutiefst empört, wenn ich sie nicht selber vor ein paar Wochen dort vergessen hätte.
Apropos Schrottwichteln. Ich (ich!) habe dabei ausgerechnet eine als Entspannungs-„Tee“ deklarierte Substanz zugespielt bekommen, die aus irgendwelchen Gewächsen zusammengewürfelt ist, aber kein Gramm Tee enthält. Sowas würde ich nichtmal in Gorleben endlagern lassen, geschweige denn damit meine Blumen düngen. Aber zu Weihnachten wird es verschenkt…
Als man mir heute Tee anbot, stellte man mir dazu die Frage: „Nimmst du einen Becher oder möchtest du die [sic!] Teetasse?“
Das erinnerte mich an eine alte Löwenzahn-Folge: „Herr Lustig, ist es möglich, dass Sie nur einen Stuhl besitzen?“
Und Apropos Mitbewohnerinnen: Irgendeine von diesen Furien hat doch tatsächlich ihre Kaffeefilter neben meine Teedose gestellt. Ich bekam vor Schreck fast einen Herzstillstand. Hier herrscht einfach noch nicht genug Zug in der neuen WG, ich muss endlich andere Saiten aufziehen!
Laut der Ostfriesischen Botschaft haben heute sowohl Bünting als auch Thiele Geburtstag. Darauf trink ich einen. Bzw. mindestens drei.
Gestern war wieder Frisistenweihnacht. Mangels ausgewiesener Koch- und Backkünste habe ich die Gesellschaft (neben diversen Spirituosen) einmal mehr mit ostfriesischer Teekultur beglückt. Und was vergangenes Jahr noch eher ein Geheimtipp im kleinen Kreis war, steigerte sich dieses Mal zu einem Renner. Ich kam mit dem Teemachen gar nicht mehr nach. Allerdings entfielen nur etwa zwei Drittel der Produktion auf klassischen Ostfriesentee, der Rest wurde zur nordfriesischen Spezialität namens Teepunsch verabeitet. Sozusagen ein panfriesisches Getränk – ostfriesischer Tee mit nordfriesischem Kööm.
Und eben just versammelte sich wieder eine ganze Kompanie blonder Logopädinnen in meiner Küche. Find ich gut.
Ich habe in den vergangenen Tagen ein wenig in Hamburg geweilt und dort ein paar erstaunliche Etablissements kennengelernt. Als erstes die allseits bekannte und auf schmierige Seemannsspelunke getrimmte Kneipe „Silbersack“. Da spielt auch wirklich erst dann Musik, wenn man Kohle in den Jukebox wirft.
Dann war ich in dieser Künstleranstalt, wo eine alte Freundin von mit kellnert. Da lagen viele intellektuelle Zeitungen neben meinem Tisch und viele intellektuelle Leute mit bunten Tüchern um den Hals saßen um mich herum und Satzbestandteile wie „Adorno“ und „3sat“ und „Theremin“ streiften beständig mein Gehör. Nur einmal kam eine Frau zu mir und fragte mich, ob ich in dem Zeitschriftenhaufen nehmen zufällig die Brigitte von vergangener Woche gesehen hatte. Halbwegs anständigen Ostfriesentee hatten die da auch, allerdings war die Sahne mit Milch gestreckt.
Schlussendlich war da noch die Kneipe bei Uke Arbeitsstelle um die Ecke. Die war ein wenig so wie eine Mischung aus „Zur Leda“ und „Jameson’s Pub“. Ein afrikanischstämmiger Koch bereitete vorzügliche deutsche Hausmannskost (Bratkartoffeln) zu und man hatte sich nicht entscheiden können, ob die Schankstube für Weihnachten oder Halloween hergerichtet werden sollte, denn neben einem Weihnachtsbaum und einigen furchtbaren bunten blinkenden Weihnachtslichterketten befanden sich auch einige Kürbisköpfe und Plüschspinnen in der Dekoration. Gefiel mir sehr gut.
Hm. Aus irgendeinem Grund ist das Teewasser hier heute ganz besonders kalkig.
Gelegentlich gibts im Fernsehen doch mal was Erfreuliches.
„Was halten Sie von aromatisierten Tees?“
„Ehrlich gesagt herzlich wenig. Ein guter Tee hat genug Eigenaroma, da muss man nicht auch noch Chemie dazu kippen.“
Oder:
„Ich trinke außerhalb eigentlich gar keinen Tee mehr, dann was man heutzutage in der Gastronomie an Tee vorgesetzt bekommt, ist in der Regel minderwertige Qualität.“
Tz. Heinricht Heine schrieb seinerzeit über die Norderneyer (Auszug): „…sehnen sie sich wieder zurück nach ihrer Sandinsel, nach ihren kleinen Hütten, nach dem flackernden Herde, wo die Ihrigen, wohlverwahrt in wollenen Jacken, herumkauern, und einen Tee trinken, der sich von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet, und eine Sprache schwatzen, wovon kaum begreiflich scheint, wie es ihnen selber möglich ist, sie zu verstehen. Was diese Menschen so fest und genügsam zusammenhält, ist nicht so sehr das innig mystische Gefühl der Liebe, als vielmehr die Gewohnheit, das naturgemäße Ineinander-Hinüberleben, die gemeinschaftliche Unmittelbarkeit. Gleiche Geisteshöhe, oder, besser gesagt, Geistesniedrigkeit…“
Und was macht man auf Norderney? Man setzt dem Herrn Heine <a target=“_blank“ href=“http://www.flickr.com/photos/termo/466213370/“>ein Denkmal</a>…
Am Wochenende hat es mich nach geraumer Zeit mal wieder ins Taraxacum verschlagen. Ist immer noch intellektuell da.
Und ich habe mich auch gleich wieder unbeliebt gemacht. Nachdem ich die Karte studiert hatte, pfiff ich den Kellner ungewollt heftig an. Wie es denn sein könne, dass man laut Karte ein „Glas Ostfriesentee“ bestellen könne. Und das in der Teestadt Leer!
Der gute Mann war bemüht, das Problem zu verstehen. Konnte er aber nicht, da er (sagen wir mal) nicht dem ostfriesischen Kulturkreis entstammte. Was denn damit nicht in Ordnung sei, fragte er.
Ich hatte mich aber bereits in Rage geredet und blaffte: „Etwas, das sich ‚Ostfriesentee‘ nennt, trinkt man NIE aus einem Glas!“
Und wat sagte er: „Becher oder was?“
Ich schlug gerade rein zufällig den DTV-Atlas zur Deutschen Sprache auf und stieß auf eine Karte. Eigentlich nichts besonderes, denn das Büchlein ist voller Karten, die meistens die regionale Verbreitung bestimmter Worte darstellen wollen. Aber diese Karte war was besonders schönes. Es wurde Begriffe dargestellt, die in den verschiedenen Gegenden für eine Art Mahlzeit am Nachmittag stehen.
Da finden sich absonderliche Ausdrücke: „Vieruhrbrot“, „Halbabendbrot“, „Kaffeetrinken“, „Jause“, „Unterbrot“,“Vesper“ und allerlei anderes. Und ein dicker Balken grenzt Ostfriesland vom „Kaffeetrinken“-Gebiet ab und im Gebiet dieses kleinen Landes prangt in großen Lettern (tatsächlich als einziges Wort auf der Karte ausschließlich in Großbuchstaben): „TEE“.
Wie wahr. Und ich genehmige mir jetzt einen. Denn „TEE“ steht nebenbei auch für Frühstück, zweites Frühstück,Aperitif, Mittagessen, Absacker, Abendessen, Nachtmahl etc…
„…und vergessen Sie erstmal die Breakfast Teas, Broken-Sorten (BOP) und Billig-Mischungen, die Ostfriesen-Kandiszucker-Gebräue und milchverdünnten Schlabberbrühen.“ #
Ostfriesen-Kandiszucker-Gebräu? ICH GLAUB ES HAKT!
Früher war es auf dem Arbeitsamt irgendwie amüsant. Heutzutage ist das dagegen so: Man muss einen langen Wisch ausfüllen, damit sich der Sachbearbeiter auf ein Beratungsgespräch zur Arbeitssuche vorbereiten kann und wenn man da ist, muss man feststellen: Der gute Mann hat keine Ahnung und geht schon bei dem Wort „Künstlersozialkasse“ geistig in die Knie. Später dann muss man sich hochoffiziell und wichtig einen Termin geben lassen, um einen anderen Wisch abzugeben. Der Vorgang – für den man wie gesagt mindestens ne Woche vorher einen Termin ausgemacht haben muss – dauert dann ganze drei Minuten. Und in der Zeit bekommt man auch noch unterschwellig unterstellt, dass man eine Kündigung wegen vertragswidrigen Verhaltens verschleiern wolle. Man fragt sich, ob so ein Aufwand und Nervenkrieg die paar Tage „sünner Wark“ denn wert sind…
Naja, nicht aufregen… Als ich heute morgen das Haus verließ, hing ein Pfund Tee an meiner Haustür. Das beruhigt die Nerven doch ungemein.
Man kommt nichts böses ahnend zur Arbeit und findet in der Küche des Hauses ein Massaker vor: Da hatte jemand eine zweifelhafte Teesorte aus einem noch zweifelhafteren Teebeutel getrunken und das ganze dann nicht in den Mülleimer sondern in das Waschbecken entsorgt, wo es alles schön festgetrocknet war.
Da waren bestimmt wieder die Tunichtguts da oben von der Zeitung…
„Tee regt an, aber nicht auf.“ Hätte von mir sein können.
Auf besonderen Wunsch von Dr. „Plasma“ Onno gibts hier eine alternative Version der Ereignisse am Sonnabend in einem Oldenburger Café. Ich weise darauf hin, dass der folgende Bericht nicht, wie sonst in Termos Taten üblich, der Wirklichkeit entlehnt, sondern frei erfunden (wenn auch theoretisch möglich) ist.
Ich muss zugeben: Als ich am vergangenen Sonnabend in Oldenburg in einem Café ausdrücklich Ostfriesentee bestellte, war ich ein wenig auf Krawall gebürstet. Aber was mir dann tatsächlich vorgesetzt wurde, das war eine Frechheit, nein, eine Beleidigung des gesamten friesischen Volkes. Und wer mein Volk beleidigt, der beleidigt auch meine Mutter.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem Laden kurzen Prozess zu machen. Zu allererst fischte ich den gubbeligen Teebeutel aus dem schmierigen Glas und strangulierte damit den Kellner ein wenig. Aber dann ließ ich den armen Kerl laufen. Mir stand nicht der Sinn nach kleinen Fischen. Ich wollte die Hintermänner.
Daher zerrte ich den Küchenmeister hinter dem Tresen hervor. Er winselte zwar erbärmlich, aber trotzdem flößte ich ihm etwas von dem Tee ein, den er mir kurz zuvor hatte kredenzen lassen. Er wäre wohl elendig daran zugrunde gegangen, wenn ich ihn nicht mit einem Bein kopfüber an die Lampe gehängt hätte, so dass das Zeug wieder aus ihm heraus laufen konnte.
Derweil jagte ich den Inhaber des unwürdigen Etablissements ein paar mal spaßeshalber um einen Tisch, bevor ich ihn mit einem alten Fisch verprügelte, der in der Küche herumgelegen hatte. Anschließend scheuchte ich alles Lebendige aus dem Laden heraus und verteilte noch einiges von dem so genannten Tee in den Räumlichkeiten. Als ich ein brennendes Streicholz in die Flüssigkeit warf, fing diese sofort Feuer und wenig später war das ganze Gebäude ein Raub der Flammen geworden.
Ich briet mir an dem Feuerchen noch ein kleines Steak und ging dann in die nächste Kneipe. Ich war zugegebenermaßen ein wenig auf Krawall gebürstet…
Wie gesagt: Nur für Onno. In Wirklichkeit war der Tee ungewöhnlich gut.
Ich muss zugeben: Als ich am vergangenen Sonnabend in Oldenburg in einem Café ausdrücklich Ostfriesentee bestellte, war ich ein wenig auf Krawall gebürstet. Ich war nämlich auf das übliche Glas mit Teebeutel und Zucker eingestellt, wie man es ja leider auch allzuhäufig mitten in Ostfriesland bekommt. Und den wollte ich eigentlich schon wieder wild zeternd zurückgehen lassen („Ich habe Ostfriesentee bestellt und kein Glas Wasser mitm Stück Papier drin“), bevor ich ihn überhaupt bekommen hatte.
Aber Pustekuchen. Teekanne, Stövchen, anständige Teetasse, Kluntje und sogar sehr gut schmeckender Tee. Nur die Sahne, die war Milch. Aber immerhin keine Kaffeesahne. Ich muss also zugeben: Respekt. Und das im tiefsten Ausland.