Habe heute zum bestimmt hundersten Mal folgende Kombination erleben dürfen: In Oldersum wird etwas eingeweiht und anwesend sind Anton Lücht + ein wichtiger Politiker aus Hannover + X. Diesmal ging’s um ein Schöpfwerk.
Dann, abends bei Hilko, gab ein Kollege von Jan folgende Geschichte zum Besten: Ein Kollege von ihm, Polizei-Azubi ist des nachts unterwegs um allgemeine Verkehrskontrollen durchzuführen. In einem Wagen sitzt schließlich ein sog. Farbiger am Steuer. Unser Neu-Polizist sieht sich also auf der sicheren Seite, wenn er mal ein wenig den starken Mann raushängen läßt.
„Na?“ fragt er, „Haben Okidoki denn auch einen Führerschein?“
Der Fahrer antwortet: „Ja, Okidoki haben einen Führerschein. Und Okidoki sein auch Oberstaatsanwalt in Lüneburg…“
Kategorie „Dumm Gelaufen“
In eine verwandte Kategorie fiel dann aber auch der Rest unseres Abends. Hilko und Moritz machten sich wie angekündigt nach dem Vorglühen mit eine Flache Apfelkorn auf den Fußweg zum Limit. Diese war bei ihrer Ankunft dann natürlich auch leer und die beiden dementsprechend strunzendun.
Hilko neigt ja dazu, eine gewisse Freude an der Aggressivität zu entwickeln, wenn er einen im Tee hat und so machten die beiden sich einen Spaß daraus, ein paar Leute scherzhaft anzupöbeln, was etwa nach folgendem gutem altem und bewährtem Schema ablief:
Hilko: „Eh! Du willst was von der Schwester meine Freundes?“
Opfer (irritiert): „Was? Nein, natürlich nicht…“
Moritz: „Was? Findest Du meine Schwester etwa häßlich?“
Opfer (unsicher, ob er diese ominöse Schwester überhaupt kennt): „Neinnein…“
Moritz: „Aha! Du findest meine Schwester also hübsch, ja? Du willst also meine Schwester ficken?“
etc.
Wie gesagt, alles soweit harmlos. Nun, der andere Hilko hatte derweil eine kleine, dennoch eigentlich nicht nennenswerte verbale Auseinandersetzung mit ein paar minderjährigen Möchtegern-Coolen, wie das halt so ist, Freitag nachts vor einer Disco.
Besagter Hilko witterte aber nun seine Chance auf eine kleine Rache und setzte den Apfelkorn-Hilko und seinen alkoholisierten Spießgesellen Moritz auf eben diese Gruppe an. Dabei fing alles nach dem oben aufgeführten Schema F ebenfall relativ harmlos an.
Einer dieser Milchbubis meinte schließlich jedoch in seinem juvenilen Leichtsinn, die plumpe Pöbelfrage „Du willst also mit meiner Schwester ficken?“ ebenso plump zu bejahen. Im Normalfall vielleicht sogar eine legitime Antwort auf ein solch stumpfes Angepöbeltwerden, in dieser speziellen Situation jedoch eine äußerst dumme Erwiderung, im Angesicht von zwei betrunkenen, kräftigen und nicht ganz friedfertigen Burschen.
Moritz tierte nun jedenfalls vollkommen aus und wollte den jungen Herren ernsthaft verprügeln (ob’s ihm wohl geglückt wäre?) Hilko hatte alle Hände voll damit zu tun, Moritz aufzuhalten und auch die Türsteher mußten dazwischen gehen. Der mutige Jüngling wurde plötzlich seines Fehlers gewahr und zögerte nicht, sich mehrere Male zu entschuldigen und zu sagen, dass diese Antwort genauso scherzhaft gemeint war, wie die Anpöbelei offensichtlich (da zu absurd) nicht ernsthaft gewesen sei. Moritz war allerdings im Rausch jede Antwort und Entschuldigung egal, er wollte Blut sehen.
(Zwischenbemerkung: Hier soll niemand verteidigt werden, der Moritz‘ Schwester eventuell blöd kommt, ganz im Gegenteil. Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass es im Falle eines Falles sicher nicht erst eines besoffenen Moritz‘ bedürfte, falls wirklich jemand mal diesen Fehler begehen sollte. Ich denke, bevor Moritz den zu fassen kriegen würde, hätten sicher bereits eine Dutzend Anderer den Übeltäter vermöbelt. Und letztendlich ging es in diesem Fall nicht um Moritz‘ Schwester, ganz und gar nicht…)
Schließlich, da sich trotz aller Vermittlungs- und Erklärungsversuche, Entschuldigungen und Beteuerungen Moritz nicht davon abbringen ließ, wie eine Furie zu wüten und dem „Übeltäter“ an die Gurgel zu wollen, wurde er von den Türstehern (weil er ein guter alte Kunde ist) IN die Disco verbannt, während der andere HINAUS komplimentiert wurde und nach wenigen Minuten wütend mit seiner Truppe abzog. Moritz, der wiederum einige Minuten später immer noch wild wieder heraus kam (glücklicherweise immer Hilko im Schlepptau habend), fand also niemanden mehr vor, an dem er seine Tobsucht hätte auslassen können.
Traurigerweise ertappt man sich in solchen Situationen manchmal einen Sekundenbruchteil bei dem Gedanken, dass Moritz im Suff irgendwann mal niemanden in der Nähe hat, der ihn bei einem Austicker im Zaum hält und dass sein Gegenüber dann nicht so ein Halbstarker ist… Aber soweit wollen wir es dann lieber doch nicht kommen lassen.
Der andere Hilko war jedenfalls im Nachhinein sehr zufrieden mit sich und seinem geglückten Plan.