Gestern wäre ich fast wirklich reich geworden. Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit war da nämlich ein riesiger Regenbogen ganz in der Nähe. Ich also klemme mich hinters Steuer. „Der Goldtopf ist mein!“ denke ich mir und heize hinterher. Aber nix. Der Regenbogen endete mitten in der Leda, bei der Eisenbahnbrücke. Da muss ich nicht nur Graben, sondern auch tauchen. Ohne mich.
Heute war Gallimarktseröffnung. Der Kneters hatte eine Essensmarke über, so konnte ich mir da ein Mittagessen gönnen. Die grüne Kreisvorsitzende hat mir ein Lebkuchenherz geschenkt. Verdächtig. Und im Fernsehen war ich angeblich auch wieder, ohne es zu merken. Aber daran muss man sich wohl gewöhnen, wenn man eine angesehene Persönlichkeit ist.
Sowieso: Es ist ein Zeichen für Berühmtheit, wenn einen viele Leute kennen (oder glauben zu kennen oder so tun, als würden sie einen kennen), die man selber gar nicht kennt.
Andererseits kann es auch daran liegen, dass ich einfach vergesslich werde, wenn ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, warum einer zur mir sagt: „Eh, Temmo, alter Kollege. Haben uns lange nicht mehr gesehen…“
„Lange?“ denke ich mir dann immer. „Noch nie!“