Ich ziehe mal eine Zwischenbilanz meines „Urlaubs“: Hauptsächlich habe ich bisher geschlafen, 12 bis 14 Stunden am Tag. Kein Wunder, habe ich doch mindestens ein halbes Jahr Schlaf nachzuholen. Dafür reicht dieses Wöchelchen gar nicht. Naja.
Wenn ich nicht geschlafen habe, dann habe ich gegammelt. Ausnahmen gabs nur wenige, dazu gehörte der bisher erfolglose Versuch, einen Schrank aufzubauen. Gescheitert ist es an einem unfähigen Kreuzschraubenzieher.
Heute war ich ausnahmweise mal außer Haus, hatte ein paar Dinge zu erledigen. Zunächst war ich routinemäßig beim Zahnarzt. Der sollte nur nachgucken, aber *schwupps* hatte ich eine Spritze im Mund sitzen und bekam doch noch die 10 Euro Praxisgebühr abgeknöpft. Außerdem durfte ich anschließend den ganzen Vormittag mit halb betäubtem Mund durch die Gegend laufen.
Zudem habe ich selbst bei den zahnärztlichen Standardprozeduren geblutet wie ein Schwein. Ich liebe es halt theatralisch. Man wat mutt, dat mutt.
Dann hatte ich diverses zu erledigen. Eine interessante Erfahrung war es, als ich die Osterstegschule passierte. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, wie ich dem Gebäude entlang ging und regelmäßig meine Kusine dort traf, die vor etwa 10 Jahren die dortige Orientierungsstufe besuchte.
Seit einer Woche, dank unserer glorreichen Schulreform, sind im Ostersteggebäude allerdings die 11. Klassen (und auch ein paar 10., glaube ich) der benachbarten Gymnasien untergebracht. Früher, wenn man dort vorbei lief, war man vielleicht ein wenig genervt von dem Gewusel der Lütten. Der jetzige Anblick war daher etwas ungewohnt.
Denn nun ist jede dunkle Ecke, jede Nische, jedes Gebüsch und jeder Seitenweg von rauchende, tuschelnden, kreischenden, knutschenden und teilweise auch pöbelnden Jugendlichen bevölkert. Lästiger sind allerdings die Lehrer, die zwischen dem Ostersteg und ihren jeweiligen Schulen hin und her pendeln und denen man daher an allen Ecken und Enden über den Weg läuft. Denn davon kennt mich die Hälfte ja noch (oder wieder).
In der Stadt traf ich Maren, die kleine Schwester einer ehemaligen Schulkameradin von mir. Sie wollte eigentlich zum Arzt, auch wenn sie zugab, im Augenblick genug Zeit zum Rumhängen zu haben, da sie ja „auf ihr Studium warte“.
Jedenfalls demonstrierte sie mir eine praktische Neuerung ihres Arztes: Da sie, trotz eines Termins, noch lange nicht drangekommen wäre, händigte man ihr einen Pieper aus. So konnte sie ihre Zeit in der Fußgängerzone verbringen, anstatt sich im Wartezimmer irgendwelche Krankheiten einzufangen, bis sie angepiept wurde.
Am Rande weihte sie mich in die Geheimnisse von weiblichen Kleider- und BH-Größen ein. Man lernt ja nie aus.